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Naturnahe Gärten – eine Oase für Mensch und Tier

Ein naturnah gestalteter Garten fördert mit seiner Biodiversität die Vielfalt von Pflanzen- und Tiergemeinschaften. Wenn Du die Natur im Gleichgewicht hältst und öfter mal einfach machen lässt, tust Du Dir selbst Gutes. Denn in diesen Gärten hält sich der „Arbeitsaufwand“ meist in Grenzen – lass die Natur mitgärtnern und Du wirst sehen: Dein Garten wird eine Oase für Mensch und Tier!

Selbst auf kleinstem Raum kannst Du Großes bewirken – jeder Quadratmeter Naturgarten oder auch Balkon zählt! Mach' mit – hier erkläre ich Dir wie. 😊

Wenn Du genügend Platz hast, lege einen Naturteich an:

Für mich selbst unverzichtbar in einem natürlichen Garten ist eine Wasserstelle – für meine tierischen Gartenbewohner noch viel mehr! Ich muss gestehen, dass ich anfangs mehr als skeptisch war, als mein Mann mit der Idee eines Naturteiches kam. Da ich eine Schlangenphobie habe war mir sehr schnell klar, dass auch „diese Bewohner“ bald ins kühlende Nass zuwandern würden. Inzwischen habe ich mich mit Ringelnatter & Co. arrangiert… Denn auch sie haben ihren Platz und tragen zum Gleichgewicht bei. Wasser belebt einen Garten ungemein und es gibt immer etwas zu Entdecken. Im Frühling kehren dutzende Kröten und Frösche an ihren Geburtsort zurück, um ihrerseits für Nachwuchs zu sorgen. Faszinierend wie sich aus dem Gelege dann hunderte Kaulquappen entwickeln, sich kurz darauf die ersten Beinchen zeigen, um sich relativ bald darauf selbst wieder als „fertiger“ Frosch oder Kröte auf die Reise zu begeben… Ein Naturteich ist ein großartiger Lebensbereich und eine wertvolle Bereicherung für jeden Garten – eine wirkliche Oase für Tiere und natürlich auch für uns Menschen. Im Teich zu schwimmen oder einfach am Rand zu sitzen und zu beobachten, ist eine feine Sache – Körper und Seele baumeln lassen, den Libellen beim „Tanz über den Teich“ zusehen…

Selbst ein noch so kleines Biotop oder Bachlauf bringt Leben in Deinen Garten. Wenn Du selbst eines baust, achte auf eine flache Stelle am Rand, damit Tiere nicht nur bequem trinken, sondern auch selbständig wieder heraus kommen können, falls sie irrtümlich hineingefallen sind!

Errichte eine Trockenmauer:

Diese kannst Du zur Terrassierung eines Hanggrundstückes nutzen. In meinem Garten erfüllt die Trockenmauer genau diesen Zweck. Sie bringt nicht nur den gestalterischen Aspekt mit, sie erleichtert auch das Gärtnern zwischen den Ebenen. Bei der Bepflanzung einer Trockenmauer kannst Du Deiner Fantasie freien Lauf lassen. Mit Kräutern, Polsterstauden, Sedum, Hauswurz, Gräsern und auch höheren Pflanzen schaffst Du eigene Lebensbereiche, die obendrein noch toll aussehen. Eine Trockenmauer bietet durch die Hohlräume und dem eher sandigen Füllmaterial vielen Insekten, Nützlingen und Gartentieren einen Unterschlupf – die kalten Wintermonate lassen sich darin gut und geschützt überstehen. Trockenmauern kannst Du natürlich auch als Sichtschutz, Grundstücksabgrenzungen oder auch als Schutz gegen starke Winde einsetzen. Wenn Du einen Teil davon auf Sitzhöhe absenkst, brauchst Du nur schnell ein Kissen zur Hand nehmen und schon hast Du einen Sitzplatz – und Du kannst auf Augenhöhe mit Deinen Gartenmitbewohnern gehen…

Ich kann mich nur wiederholen: Lass auch eine „wilde Ecke“ in Deinem Garten stehen, wo sich z. B. Brennnesseln und diverse andere „Unkräuter“ ausbreiten dürfen. Einige dienen als Kinderstube für seltene Schmetterlinge, manche Insektenarten haben sich auf sie spezialisiert. Bitte lass sie auch während der Winterzeit stehen ─ die Hohlräume in den Stängeln dienen als Überwinterungsplatz ─ und sei auch im Frühjahr geduldig. Greife erst zur Schere, wenn es warm genug ist und die Tierchen ausgeschlüpft sind. Alternativ kannst Du das Schnittgut noch eine Weile liegen lassen. Dein Benefit: Viele der „Unkräuter“ besitzen auch für uns Menschen wertvolle Inhaltsstoffe und Vitamine. Gerade im Winter oder im zeitigen Frühjahr gibt das einen „Energiekick“.

Wenn Du dann auch noch einen Totholzhaufen oder eine Benjeshecke errichtest, schaffst Du ein wahres Paradies!

Setze bei der Auswahl Deiner Pflanzen auf heimische Gewächse und Wildblumen. Denn diese sind unserem Klima und Böden angepasst. Je vielfältiger und bunter Du die Blumen wählst, umso abwechslungsreicher ist das „Buffet“. Und das nicht nur für Wildbiene, Hummel & Co: Auch Du solltest Dir die Power essbarer Blüten nicht entgehen lassen. 😉

In meiner Blumenwiese habe ich zusätzlich viele Frühlingsblüher gesetzt, auch Camassien, die sind ein wahrer Bienenmagnet.

Ein richtiges „Powerfood“ bieten auch Wildsträucherhecken: Schlehen, Felsenbirne, Apfelbeere, Sanddorn, Kornelkirsche, Weißdorn, Wildrosen mit ihren leuchtenden Hagebutten im Herbst, Haselnuss, Zieräpfel, Holunderbeeren… Diese Heckenart kommt mit wenig Pflegeaufwand aus. Zudem bietet sie Schutz und Unterschlupf für allerlei Getier und die Vogelwelt in Deinem Garten.

Zusätzlich kannst Du Vögeln im Winter helfen, indem Du Futter anbietest. Das kannst Du auch prima selbst herstellen. 

Damit auch Dein Tisch reichlich gedeckt ist, Du „Gartenabfälle“ sinnvoll recyceln kannst und Dich obendrein bei der Ernte nicht bücken musst, bietet sich ein Hochbeet an. Im Inneren wird lagenweise Schnittgut eingefüllt. Du beginnst mit dem gröbsten Material am Boden (Äste, Zweige…), dann kommen Grassoden, Gehäckseltes, Rasenschnitt, Küchenabfälle, Laub und eine Erdschicht bildet den Schluss. Durch den Verrottungsprozess entsteht Wärme, nährstoffreicher Humus entsteht. Hier kannst Du auf kleinstem Raum knackig frisches Gemüse, Salat und Kräuter anbauen – köstlich!

Wenn Du dann noch ein paar Obstbäume pflanzt und im Spätsommer mit den praktischen Erntehelfern von GARDENA vitaminreiche Äpfel, Birnen usw. pflückst, ist das doch ein wahres „Schlaraffenland“. 😉

 

Ich wünsche Dir eine genussreiche GARDEN(A)ZEIT in Deiner Oase!

 

Herzliche Grüße

Patrizia – Die Herzensgärtnerin®

 

Patrizia Haslinger mit Herbskranz

Dieser Artikel wurde 2023 von Patrizia Haslinger - Die Herzensgärtnerin® verfasst.