Kaum eine Gärtnerin und kaum ein Gärtner kennt es nicht, das „Gwirks“ mit dem Unkraut. Seit der Mensch Pflanzen kultiviert und seine Nahrung daraus sprichwörtlich wächst, plagt er sich mit diesen „Lästlingen“, die das Gärtnerleben, harmlos ausgedrückt, sehr unbequem werden lassen. Ups, inzwischen sollte man ja das „U-Wort“ nicht mehr verwenden.
Je nach gärtnerischen Vorlieben und Perspektive heißt das nun Neudeutsch: Wildkräuter, Beikräuter, Spontanvegetation oder wie bei mir scherzhaft „geliebte Feinde“. Warum ich die so nenne? Nun, mit zunehmender gärtnerischer Reife (und auch an Jahren 😉) habe ich mit vielen von ihnen meinen Frieden geschlossen. Und würden wir Bienchen, Hummel, Schmetterling & Co. fragen, würden die ohnehin in Verzückung geraten. Viele Wildkräuter (bleiben wir der Einfachheit halber dabei) dienen nicht nur als Futterpflanze, sondern auch als Brutstätte für die Insektenwelt. Daher sollte in einem Naturgarten immer ein Platzerl dafür sein – und in meinem Naturgarten-Herz wird der Platz dafür ohnehin stetig größer, weil ich in meinem eigenen Garten täglich live sehe, wie wichtig Wildkräuter für ein funktionierendes Ökosystem sind.
Dennoch darf man ihnen keinesfalls ungehemmt Freiraum gewähren und immer ein Auge zudrücken. Nicht mal das „Hühnerauge“ – apropos Hühner. Seit einem Jahr leben bei uns im Garten Zwerghühner, die finden es natürlich großartig, wenn sie beim Freigang sogenannten „Hühnerdamm“ finden. So wird u.a. die Vogelmiere genannt – wohl nicht umsonst…. Dabei sollten wir gerade hier schneller sein und selbst zugreifen. Vogelmiere hat ein Vielfaches mehr an Kalzium, Kalium, Magnesium, Vitamin C und vor allem Eisen als gewöhnlicher Kopfsalat. Als Heilkraut hilft sie bei Lungenleiden, ist blutbildend, Hautkrankheiten, Rheuma… um nur einige Heilstoffe zu nennen. Vorteil dieses Wunderkrautes, es wächst beinah durchgehend – sogar in milden Wintern ist es immergrün und verfügbar und es schmeckt einfach köstlich!
Bei aller Euphorie solltest Du aber auch dieses Kräutlein nicht ganz zu verklärt sehen und bei Zeiten einschreiten – mein Motto bei Wildkräutern aller Art lautet: „wehre den Anfängen“, dann verläuft das Gartenjahr viel entspannter!
Was alle „Unkräuter“ gemeinsam haben, sie scheinen schier unverwüstlich zu sein und können je nach Standort, zugegeben, zur Landplage werden. Doch die gute Nachricht: dagegen ist ein (Un)Kraut(stecher) gewachsen – mein absolutes Lieblingsprodukt von GARDENA! Ich kann mich nur immer wiederholen. Mein „Must-have“ im Garten – universell einsetzbar und einfach „unkaputtbar“! Mein Oldie begleitet mich tatsächlich schon seit Beginn meiner Gärtnerkarriere, also mehr als 30 Jahre – Wahnsinn!
Den Gardena Unkrautstecher kannst Du nicht nur für das Entfernen von Unkräutern verwenden - er lässt sich auch prima einsetzen, um beispielsweise eine größere Anzahl von Schneeglöckchen zu teilen. Im späten Frühling (gleich nach der Blüte) ist die beste Jahreszeit dafür. Man nennt diese Methode "In the Green"! So gelingt dir in Kürze ein Schneeglöckchenteppich in Deinem Garten.
Je nach Hauptvermehrungsart unterscheidet man bei Unkräutern zwischen Wurzel- und Samenunkräutern, dementsprechend musst Du ihnen zu Leibe rücken:
WURZELUNKRÄUTER
Für erstere kannst Du den Unkrautstecher von GARDENA natürlich perfekt einsetzen. Denn Wurzelunkräuter bilden meist extrem tiefe Wurzeln oder Rhizome aus, die Du bestenfalls im Ganzen erwischt. Bleibt nur ein kleines Stück zurück, beginnt der Kreislauf erneut und bald wird es dir keck seine grünen Blätter erneut entgegenschieben. Beispiele dafür sind der „Klassiker“ Löwenzahn und Ampfer. Letzteren bekämpfe selbst ich gnadenlos. Beim Löwenzahn bin ich etwas zwiegespalten. Je nach Gemütszustand kostet er mich manchmal ein entspanntes Lächeln, wenn ich beispielsweise den Bienen und Schmetterlingen zusehe, wie sie sich auf der Blumenwiese an ihm erfreuen. Taucht er allerdings im Frühling in großen Mengen in meinen Staudenbeeten auf, kann es mir schon mal die Zornesröte ins Gesicht treiben. Dann rücke ich mit „schwerem Gerät“ = Unkrautstecher an. Da kenn ich kein Pardon!
Und wenn die wilde Brombeere auch noch so aromatisch ist, mit ihren unterirdischen Wurzelausläufern zieht sie mir den letzten Nerv. Nur sehr schwer wirst Du ihr Herr. Oft taucht sie meterweit entfernt von der Ursprungsstelle wieder auf. Da hilft nur eins, immer wieder ausdünnen und tiefgründig (mit Unkrautstecher) beseitigen.
Auf der gärtnerischen Jagdliste Nr. 1 steht wohl der allseits bekannte Giersch. Er bildet mit seinen Ausläufern ein dichtes Wurzelwerk und wickelt sich gerne in Stauden hinein, ebenso wie die Quecke. Wenn Deine Staudenbeete durchwurzelt sind hilft nur eins – grabe tiefgründig aus, lockere das Erdreich mit dem Unkrautstecher und versuche alle (und ich meine wirklich ALLE) herauszulösen. Denn bleibt auch nur ein Wurzelchen zurück, ist das wie ein Wachstumsturbo und fungiert quasi wie ein „Steckling“.
Die Brennnessel gehört ebenfalls in diese Kategorie. Trotzdem gehört in jeden Naturgarten ein Eckerl, wo sich die Brennnessel ausbreiten darf – sie ist Brutplatz für rund 50 Schmetterlingsarten, darunter: Tagpfauenauge, Admiral, Landkärtchen…. Heuer ist sie sogar „Heilkraut des Jahres!“ Außerdem kannst Du daraus Deinen eigenen Biodünger gewinnen. Dasselbe gilt für Schachtelhalm.
Die schlechte Nachricht: einige Wurzelunkräuter sind gleichzeitig Samenunkräuter. Die gute Nachricht: viele von ihnen blühen sehr hübsch und sind somit auch wertvolle Insektenweiden und Du kannst daraus dekorative Natursträuße binden. Zudem schmecken sie auch für Dich köstlich und sind gesund!
SAMENUNKRÄUTER
Dazu gehören u. a. die schon erwähnte Vogelmiere, zusätzlich Löwenzahn, Giersch und Brennnessel.
Zwei Samenunkräuter, gegen die auch ich vehement vorgehe sind: Behaartes Schaumkraut und Klettenlabkraut
Wenn Du davon nur ein Exemplar im Garten hast und nicht schnell genug bist, hast Du schon verspielt (zumindest für diese Saison), das muss ich Dir hier leider so unverblümt sagen. Beide solltest Du unbedingt beseitigen bevor sie blühen, allerspätestens bevor der Samen reif wird. Bei kleinster Berührung springen diese meterweit und verbreiten sich so schnell im ganzen Garten! Weitere Kandidaten: Franzosenkraut und Hirtentäschel um nur einige zu nennen….
Generell gilt bei Samenunkräutern: sie sind meist einjährig, wachsen extrem schnell und bilden massig Samen, die noch dazu oft jahrzehntelang keimfähig bleiben.
Bei folgenden Wildkräutern bin ich sehr nachsichtig und sie dürfen bei mir im „Rasen“ (meiner ist eine sogenannte „gemähte Wiese“) gerne blühen: mein Liebling, das Gänseblümchen – klar. Gefolgt vom Duftveilchen, Schlüsselblume, Scharbockskraut (verschwindet ohnehin im Sommer „von selbst“ – es zieht einfach ein), Gundermann, Taubnessel, Günsel, Lungenkraut, Schnittlauch….
Beobachte hier die Insektenwelt, die fliegen sprichwörtlich drauf!!
Aber ich kann durchaus verstehen, dass Dir ein schöner englischer Rasen besser gefällt (wenn Du dafür im restlichen Garten als Ausgleich für blühende Stauden sorgst!). Wie bekommst Du das hin? Indem Du jetzt im Frühling gut für ihn sorgst: vertikutieren – lass Dir damit ruhig bis Ende April/Mai Zeit, damit der Boden nicht zu kalt ist! Düngen hält den Rasen fit (hilft auch gegen Moos) und stelle bitte Deinen Rasenmäher auch Mähroboter nicht zu tief ein. Denn Beikräuter können relativ flach wachsen und so in Konkurrenz mit dem Rasen treten.
MEINE ZUSAMMENFASSENDEN TIPPS FÜR EIN ENTSPANNTES, UNKRAUTFREIES GARTENJAHR!
Traue keinem Unkraut 😉 – immer am Ball bleiben!
Besorge Dir gutes Werkzeug! GARDENA Produkte unterstützen Dich dabei zielsicher: Unkrautstecher und Fugenkratzer z. B. – die gibt es auch rückenschonend mit Stiel!
Wirf Deine gejäteten „Unkräuter“ nicht auf den Kompost. Sie können lange auch in trockenem Zustand überleben. Du möchtest sie doch nicht im nächsten Jahr schön flächig verteilen. 😉 Entsorge sie besser im Hausmüll oder bringe sie zur Profi-Kompostieranlage.
Bepflanze Deine Beete relativ eng, so können Unkräuter nicht so leicht „anfliegen“. Schließe die Lücken mit einer dicken Mulchschicht (z. B. mit Rasenschnitt). Vorteil: Der Boden erhält Dünger (durch Verrottung), hält gleichzeitig die Feuchtigkeit besser und bleibt schön krümelig. Sollte sich doch einmal ein Kräutlein verirren, kannst Du es leichter entfernen.
Wenn Du neue „Pflanzenfreunde“ in Deinen Garten holst, sieh Dir die Erde im Topf genau an: Was wächst da sonst noch so? Vielleicht ist ja ein „kleines Zusatzgeschenk“ dabei. Leider schleppt man sich so häufig Unkräuter ein. Also beobachte Deine neue Errungenschaft für einige Zeit, bevor Du sie zum Rest Deiner Pflanzenfamilie setzt.
Und genau JETZT im Frühjahr ist die perfekte Zeit, um Dich um Deine „Spontanvegetation“ zu kümmern. Die Erde ist offen und die Stauden noch klein, so siehst Du die Pflanzen besser aufkeimen...
Ich wünsche Dir eine schöne GARDEN(A) Zeit!
Herzliche Grüße
Patrizia – Die Herzensgärtnerin®
Dieser Artikel wurde 2022 von Patrizia Haslinger - Die Herzensgärtnerin® verfasst.