Ein Gemüsegarten macht Spaß, ist lohnend und gut für die Umwelt – aber er kann auch viel Wasser verbrauchen. Unabhängig davon, ob Du in einer trockenen Region lebst oder nicht, ist Wasser zu sparen sowohl wichtig für die Umwelt, als auch gut für Ihre Finanzen. Effiziente Bewässerung hat jedoch noch einen weiteren Vorteil – sie führt zu gesünderen Pflanzen.
Gib ihnen einen guten Start
Generell benötigen Gemüsepflanzen viel Wasser, und die Menge an Feuchtigkeit, die sie erhalten, hat Auswirkungen auf den Ertrag und die Qualität. Allerdings variieren die Anforderungen im Laufe des Wachstumszyklus, wobei Feuchtigkeit insbesondere für junge Pflanzen wichtig ist.
Bevor Du die Samen aussäst, wässere den Boden gut, damit die Feuchtigkeit so tief eindringen kann, dass die obere Schicht austrocknet, und wässere dann erneut vor der Aussaat. Die Samen keimen leichter, und es können sich tiefere Wurzeln bilden, weil die Wurzeln der Feuchtigkeit tiefer in den Boden folgen. Solange Deine Pflanzen noch Setzlinge sind, muss der Boden ständig feucht gehalten werden (jedoch nicht tropfnass).
Wenn die Zeit gekommen ist, um die Setzlinge in einen neuen Behälter oder ein Beet umzupflanzen, bereite den Boden genauso vor: bewässern, abtrocknen lassen und erneut bewässern. Nachdem Du Deine Gemüsepflanzen in Deiner neue Heimat umgepflanzt hast bewässere einen weiteren Monat lang zusätzlich, bis sie vollständig angewachsen sind.
Wässere tief
Für den Erfolg Deiner Pflanzen ist nicht wichtig wie nass die Oberfläche des Bodens ist, sondern wie viel Wasser an den Wurzeln der Pflanzen verfügbar ist. Es ist wichtig, dass Du sie mit einem Guss so gut bewässerst, dass die Feuchtigkeit tief genug in den Boden eindringen kann, um von Nutzen für sie zu sein. Wenn Du lediglich die Oberfläche leicht bewässerst, wird das meiste Wasser verdunsten.
Noch schlimmer ist jedoch, dass das Oberflächenwasser dazu führt, dass die Pflanzen ihre Wurzeln nahe der Oberfläche bilden und sich nicht tiefer im Boden ausbreiten. Dann sind sie von regelmäßiger Bewässerung oder Regen abhängig, anstatt Zugang zu der verlässlicheren Feuchtigkeit tiefer im Boden zu haben. Bewässerung trägt zu tieferem Wurzelwachstum bei, wodurch sich Pflanzen besser selbst versorgen können und widerstandsfähiger gegenüber Trockenheit sind.
Die Oberfläche zeigt Dir jedoch nicht immer an, ob Dein Gemüsegarten Wasser braucht. Grabe deshalb circa 20 cm tief, um zu ermitteln, wie feucht die Erde in den einzelnen Schichten ist und ob Wasser benötigt wird.
Passe die Bewässerung den Bedürfnissen Deiner Pflanzen an
Nicht alle Gemüse haben denselben Wasserbedarf. Blattgemüse wie Spinat, Salat, Kohl und Blumenkohl muss für eine gute Ernte regelmässig gewässert werden. In moderatem Klima und ohne Dürreperioden entwickeln sich andere wie Broccoli, Karotten, Zwiebeln und Pastinaken nach dem Anwachsen auch ohne regelmässige Bewässerung recht gut.
Bestimmte Gemüse benötigen auch während der Entwicklung der Frucht zusätzliches Wasser. Beispielsweise sollten Erbsen und Bohnen während der Blüte und der Entwicklung der Schoten sowie während der Ernte zusätzlich mit Wasser versorgt werden. Tomaten brauchen während der Entwicklung von Blüte und Frucht ebenfalls mehr Wasser, und Kartoffeln müssen mehr bewässert werden, sobald sie die Grösse von Murmeln erreicht haben.
Bewahren der Feuchtigkeit in Deinem Gemüsegarten
Kompost und anderes organisches Material sind eine Möglichkeit, um die Feuchtigkeit im Boden zu bewahren. Wenn es einem beliebigen Bodentyp beigemischt wird, trägt das dazu bei, dass die Feuchtigkeit bewahrt bleibt und der Boden gut entwässert wird. Das ist insbesondere dann wichtig, wenn der Boden in Ihrem Gemüsegarten sandig ist, wodurch er zu schnell entwässert wird, oder tonhaltig, was zu schlechter Entwässerung beiträgt, wenn nicht krümeligeres Material beigemischt wird.
Es ist auch wichtig, dass Dein Gemüsegarten frei von Unkräutern ist, weil Unkräuter mit Deinem Gemüse um Wasser konkurriert. Tiefes Bewässern führt auch zu weniger Unkräutern und Nacktschnecken als eine nasse obere Bodenschicht.
Regenwassernutzung
Wenn Du Regenwasser für Deinen Gemüsegarten verwendest, verringere nicht nur den Leitungswasserverbrauch, es ist auch besser für Deine Pflanzen. Pflanzen bevorzugen Regenwasser, weil es besser oxidiert ist und nicht die Chemikalien enthält, die dem Trinkwasser hinzugefügt werden.
Nutze das Regenwasser aus Deinen Fallrohren und sammel es in Fässern mit Hähnen. Dann kannst Du diese an Dein Bewässerungssystem anschliessen, wenn es am dringendsten nötig ist. Regenwasser ist gut für Deine Pflanzen, allerdings könnte Dein Fallrohr mit Vogeldung verunreinigt sein. Wässere deshalb den unteren Teil der Pflanzen, anstatt der Teile, die Du essen möchtest. Wichtig wasche das Gemüse vor der Verwendung sorgfältig.
Tropfbewässerung
Wenn Du wirklich ernsthaft Wasser sparen möchtest, dann solltest Du über die Investition in ein Tropfbewässerungssystem wie das GARDENA Micro-Drip-System nachdenken. Wenn Du Deinen Gemüsegarten von oben giessen willst, wird viel Wasser von den Blättern aufgenommen, und dann verdunstet es schnell. Tropfbewässerungssysteme versorgen den Boden direkt neben jeder Pflanze ständig mit einem Tröpfchen Feuchtigkeit, und das Wasser gelangt direkt zu den Wurzeln, wo es benötigt wird.
Sammel Regenwasser, wann immer Du kannst, bewässere seltener, aber tief, und lasse die Feuchtigkeit direkt an die Pflanzenwurzeln gelangen. Wenn Du darüber nachdenkst, wie Deine Pflanzen aus dem Boden mit Wasser versorgt werden und wann sie es am meisten benötigen, kannst Du Deinem Gemüsegarten so effektiv wie möglich bewässern, Wasser sparen und das Gedeihen Deiner Pflanzen unterstützen.