Die eigene Kartoffelernte - das geht auch auf dem Balkon. Kartoffeln im Eimer zu pflanzen, ist nämlich gar nicht schwer. Die vitamin- und mineralreichen Knollen sind anspruchslos und danken Dir ihre Aufzucht später als leckere Beilage.
1. Der Standort
Du möchtest dich als Balkonbauer versuchen? Dann sind Kartoffeln für den Anfang genau richtig. Mit ihnen kann eigentlich nichts schiefgehen. Ihr Anbau ist kinderleicht und die Ernte hoffentlich reichlich. Die Weichen dafür legst Du mit der Wahl des richtigen Standorts. Willst Du Kartoffeln selber anbauen, suchst Du für sie am besten ein sonniges Platzchen auf Deinem Balkon aus. Deine Schützlinge haben es nämlich gern hell und warm.
2. Der Zeitpunkt
Dein Projekt gehst Du am besten im Frühling an, wenn kein Frost mehr zu befürchten ist. Ideal sind in der Regel März oder April. Ist es dann noch zu eisig, geht es auch im Mai.
3. Die Kartoffeln
Zum Anpflanzen brauchst Du nun reife, keimende Knollen. Grundsätzlich eignet sich so gut wie jede Kartoffelsorte. Deine Knolle darf aber nicht mit keimhemmenden Mitteln behandelt worden sein. Deshalb bieten sich Saatkartoffeln oder Exemplare aus biologischem Anbau an. Die Anzahl an Sorten ist groß. Das Normalprogramm findest Du natürlich in jedem Super- oder auf dem Wochenmarkt. Bist Du auf besondere Exemplare aus, zum Beispiel seltene oder alte Sorten, lohnt sich der Besuch eines Feinkostgeschäfts oder eines spezialisierten Anbieters. Die versenden auch über das Internet. Übrigens: Die Nachtschattengewächse keimen aus ihren sogenannten Augen heraus. Je mehr davon also Deine Kartoffeln aufweisen, desto besser.
4. Die Keimung
Haben Deine Wunschkandidaten noch keine der unverzichtbaren Triebe gebildet, dann kannst Du ihnen nachhelfen. Dazu legst Du sie in ein flaches Behältnis, etwa eine Holzkiste. Achte darauf, dass sie genug Abstand voneinander haben. Die Keime sind nämlich sehr empflindlich und brechen bei Kontakt leicht ab. Stell das Behältnis in Deiner Wohnung an einem hellen, verhältnismässig kühlen Platz ab. Innerhalb von wenigen Tagen bilden die Knollen Triebe aus. Der Zeitpunkt zum Einpflanzen ist da!
5. Der Behälter
Zum Anbau eignen sich Eimer ideal. Aber nicht nur die. Auch andere Behältnisse wie kleine Tonnen, Pflanzensäcke oder größere Konservendosen kommen infrage. Wichtig ist in jedem Fall: Das Kinderzimmer Deiner Kartoffeln muss höher als breit sein. Seine optimale Höhe bewegt sich zwischen 40 und 80 Zentimetern.
Achte darauf, dass es am Boden Löcher hat, durch die Regen- und Gießwasser ablaufen können. Sind die nicht vorhanden, musst Du welche bohren oder stechen. Kartoffeln vertragen nämlich keine Staunässe.
6. Kartoffeln im Eimer pflanzen
Deshalb sorgst Du im Eimer auch für eine etwa fünf Zentimeter hohe Drainage aus den üblichen Materialien, also Tonscherben, Blähton oder grober Kies. Darauf kommt eine zehn Zentimeter starke Lage Blumenerde. Diese sollte sowohl nahrhaft als auch locker sein. Du kannst dem Substrat gern etwas Sand, Komposterde oder Urgesteinsmehl beimengen.
Darin setzt Du die Kartoffeln mit den Trieben nach oben ein. Je nach Größe des Eimers sollten es drei bis fünf Knollen sein. Achte darauf, dass sich die Knollen nicht berühren und einen Abstand von mindestens fünf Zentimetern haben. Nun bedeckst Du sie vollständig mit Erde. Im Laufe der Zeit werden die Keimlinge nach oben streben und wieder ans Tageslicht kommen. Warte dann ab, bis sie eine Höhe von etwa zehn Zentimetern erreicht haben und bedecke sie erneut komplett mit Substrat. Das machst Du so oft, bis die Blüte der Kartoffel vorüber ist und die Blätter zu welken beginnen. Der Grund: Die Knollen wachsen quasi von Stockwerk zu Stockwerk. Das heißt, mit jeder Etage bekommst Du eine weitere Lage Kartoffeln.
Bis zum beginnenden Absterben der Auswüchse solltest du die Pflanzen etwa einmal pro Woche gießen. Auf keinen Fall darf die Erde austrocknen. Während einer Hitzeperiode musst du sie deshalb öfter mit Wasser versorgen.
7. Kartoffeln im Eimer ernten
Selber anbauen heisst auch, selber ernten. Je nach Kartoffelsorte kommt der Zeitpunkt dafür zwischen Juli und Oktober. Hol sie einfach aus der Erde heraus. Hat alles geklappt, findest Du lagenweise Knollen. Das Substrat kannst Du anschliessend für andere Gewächse oder für die nächste Saison verwenden.