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Mit Hecken den Garten gestalten und „vor Nachbars Blicken schützen“

Hecken sind so viel mehr als eine grüne Wand, sie können ein richtiger Blickfang, ja Hingucker in Deinem Garten sein!

Hecken dienen nicht nur als Einfriedung ─ Formgehölze kannst Du prima als Gestaltungselement in Deinem Garten einsetzen. Sie bringen vielmehr auch Struktur in den Garten, besonders im Winter, wenn das Auge nicht durch allerlei Blühendes abgelenkt ist. Ein gut geplanter Garten zeigt seine pure Schönheit in der kalten Jahreszeit…

Wenn Du das Glück eines größeren Gartens hast, kannst Du mit immergrünen Hecken und in Form gebrachten Sträuchern tolle Gartenzimmer abgrenzen. Das bringt einerseits Spannung in Deinen Garten, andererseits aber auch Harmonie. Denn innerhalb dieser einzelnen Gartenzimmer ist Platz, um verschiedene Stilrichtungen oder auch Farbthemen auszuprobieren, ohne im Gesamteindruck unruhig zu wirken.

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Gestaltungselement für kleine Gärten

Heckenelemente den Blick. Man wird neugierig, was sich denn wohl hinter dieser Hecke verbirgt und es verleitet zum bewussten Hingehen. So können auch kleine Gärten größer wirken, weil man nicht gleich den ganzen Garten auf einmal überblicken kann!

Hecken sind auch ein prima Schutz vor starkem Wind – mit einer Hecke im Rücken kannst Du auch eine „zugige“ Stelle im Garten nützen. 😊

Mit Hecken (den Garten) zu gestalten haben „die Paradegärtner“ ─ die Engländer – perfektioniert. Wenn ich an den Garten „Sissinghurst“ oder auch „Great Dixter“ denke, komme ich ins Schwärmen. Diese Formensprache ist richtunggebend für viele Gärnter:innen – lass auch Du Dich inspirieren…

Wenn ich an akkurat geschnittene Beeteinfassungen denke, kommen mir unweigerlich die Gärten der Renaissance in den Sinn. Sie dienen als „Rahmen“ für meist opulente Blütenmosaike. Auch in unseren Kloster- und Bauerngärten sind Blumenbeete meist mit niedrigen Buchshecken eingerahmt. Wie schade, dass der Buchs inzwischen keinen guten Ruf mehr hat. Aufgrund des Buchsbaumzünslers und auch wegen Pilzbefall ist der Pflegeaufwand oft enorm. Schade eigentlich, denn als Formgehölz ist er toll und lässt sich prima trimmen.

Es gibt gute Alternativen wie Spindelstrauch, „Bloombux“, niedriger Liguster, Berberitze – manche davon benötigen aber andere Bodenverhältnisse (saures Milieu). Gut geeignet ist die heimische Eibe. Sie ist wintergrün und lässt sich wunderbar in Form bringen.

Eibe ist auch für eine hohe Hecke bestens geeignet. Sie ist dankbar, weil sie relativ schmal gehalten werden kann und auch einen Schnitt ins alte Holz verzeiht. Nachteil: giftig in allen Teilen und eher hochpreisig.

Die „günstigere Variante“ wäre die Thuja, aber in Naturgärten hat sie meiner Meinung nach keinen Platz – sie tut nämlich gar nichts für die Tierwelt!

Entscheide Dich stattdessen doch für eine Wildsträucherhecke mit einer Vielfalt an Beerengehölzen, wie z. B. Sanddorn, Kornelkirsche, Schlehe, Weißdorn, Felsenbirne etc. Das Tolle: In diesen Beeren stecken auch für uns wertvolle Vitamine – Du musst nur schnell genug sein, bevor Dir die Vögel alles wegfuttern. 😉  Wenn Du Dich für diese naturnahe Heckenvariante entscheidest, musst Du mehr Platz einrechnen, dafür brauchst Du diese kaum schneiden.

 

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Wenn Du auf Sichtschutz aus bist, solltest Du Dich für eine immergrüne Hecke entscheiden – wie bspw. die bereits erwähnte Eibe. Im Kommen ist auch die Glanzmispel mit ihren herrlich roten Triebspitzen. Und Kirschlorbeer ist gerade „der Renner“ unter den Hecken. Bei allen drei gilt: Kontrolliere im Winter an frostfreien Tagen bei starker Sonneneinstrahlung, ob sie genug Bodenfeuchtigkeit haben (besonders bei Neupflanzung). Denn da sie die Blätter behalten, leiden sie unter Trockenheit an sonnigen Tagen.

Hainbuche und Liguster sind eine preisgünstige Möglichkeit für schnellen Sichtschutz. Diese müssen allerdings zweimal im Jahr geschnitten werden. Rotbuche hat übrigens auch eine schöne Herbstfärbung und das Laub bleibt weit bis in den Winter hinein haften und als Sichtschutz erhalten.

Wie viel Pflegeaufwand Du in Deine Hecke investieren möchtest, solltest Du Dir unbedingt im Vorfeld überlegen. Geldaufwand vs. Pflegeaufwand!  

Hecken pflanzt Du bestenfalls im Herbst, so können sie bis zum Winter einwurzeln bzw. Du kannst die sog. Winterfeuchte nützen! In sehr heißen Sommern leistet Dir eine Tröpfchenbewässerung gute Dienste.

Wenn Du genügend Platz hast, wähle für einen Naturgarten eine blühende Hecke mit verschiedensten Blütensträuchern, die idealerweise alle zu einem anderen Zeitpunkt blühen. Sie sind/ist nicht nur für die Insekten- und Tierwelt in Deinem Garten eine Bereicherung, sondern auch für Deine „Gärtnerseele“. 😊

Beispiele dafür sind: Weigelie, Hibiskus, Pfeifenstrauch, Kolkwitzie, Deutzie, Prachtspiere, Flieder, Sommerflieder, Schneeball, Rispenhortensie, Hartriegel, Feuerdorn und noch viele mehr.

Achte bei der Sortenauswahl auf Deine Bodenverhältnisse und den Standort.

 

Nun wünsche ich Dir eine „schnittige“ GARDEN(A)ZEIT!

Herzliche Grüße

Patrizia – Die Herzensgärtnerin®

Patrizia Haslinger mit Herbskranz

Dieser Artikel wurde 2023 von Patrizia Haslinger - Die Herzensgärtnerin® verfasst.