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Goldener Herbst – „Schnittgut“ für Bäume und Sträucher

Der Herbst wird ja oft als der zweite Frühling des Gartens bezeichnet. Ein Paukenschlag an Farben und Formen – die Natur gibt noch mal alles! Auch wir Gärtnerinnen und Gärtner legen jetzt den Endspurt im Gartenjahr ein. Denn nun ist nicht nur die beste Pflanzzeit im Jahr, auch fürs Schneiden vieler Bäume und Sträucher ist jetzt die ideale Jahreszeit. Also Ärmel hochkrempeln, Gartenschere(n) zücken und loslegen!

Es gibt ja eine alte Gärtnerweisheit: Wer ein guter Gärtner sein will, braucht ein „hartes Herz“ (da man beim Rückschnitt nicht zimperlich sein sollte!) und eine gute Gartenschere! Tja, ich würde sagen, mit den GARDENA Gartenscheren bist Du auf alle Fälle auf einem sehr guten Weg dahin. Nicht umsonst schneiden sie bei Tests immer wieder im Spitzenfeld ab.

Damit Deine Bäume und Sträucher vital bleiben, solltest Du sie regelmäßig schneiden. Jetzt ist für viele von ihnen der beste Zeitpunkt. Wie Du selbst zum/r „Schnittmeister:in“ wirst, erfährst Du in diesem Blogbeitrag.

Baumschnitt

Wann ist der richtige Zeitpunkt?

Heimische Laub- und Nadelgehölze solltest Du nach dem Laubabwurf schneiden. Besonders, wenn es sich um „zum Bluten neigende“ Bäume wie Ahorn, Birke und Pappel handelt. Sie kannst Du nun schonend in Form bringen, da sich die „Säfte“ zurückgezogen haben.

Beim Obstbaumschnitt solltest Du selektiv vorgehen: Steinobstbäume (Kirschen, Aprikosen, …) solltest Du nach der Ernte (Juli bis September) schneiden. Wenn Du bei Kernobst wie Apfel, Birne, Quitte – naturgemäß – auf Ertrag gehst, wartest Du mit dem Schnitt besser bis zum/auf den Spätwinter, das fördert die Blütentriebe. Möchtest Du aber, dass dein Obstbaum stark wächst, schneidest Du ihn jetzt. Zwetschken solltest Du regelmäßig, dafür aber „mäßig“ schneiden, denn sie reagieren auf starken Schnitt mit ebenso starkem Wachstum!

 

Empfehlenswerte Schnittmaßnahmen:

  • Entferne zu dicht wachsende und sich überkreuzende Triebe (die scheuern gegenseitig am Holz und dies kann zu Pilzkrankheiten führen.

  • Lichte eine zu dichte Krone aus – Du solltest „einen Hut durchwerfen können“. 😆

  • Entferne totes oder krankes Holz und sogenannte Wasserschosser (bei Obstgehölzen machst Du das idealerweise im Juni. Hier reißt du diese Triebe von Hand aus. Man nennt das auch den sogenannten „Juniriss“, diese Triebe wachsen kaum mehr nach).

 

Auf das richtige Werkzeug kommt es an:

  • Generell gilt: Schneide dünne Zweige, verwelkte Blüten und Fruchtmumien mit der Garten- oder Rosenschere. Verwende für dickere Äste eine Baumschere.

  • Es gibt zwei Typen von Scheren: Amboss- und Bypass-Scheren. Amboss-Scheren nimmst Du für sehr harte Triebe. Bei Bypass-Scheren gleitet die Klinge an der Gegenklinge vorbei, wie der Name schon aussagt. So kannst Du exakter am Holz schneiden und es verbleiben keine „Stummel“. Was ich an der Bypass-Schere von GARDENA besonders schätze, ist, dass Du sie an deine Handgröße anpassen kannst und sie mit den Gummigriffen gut und bequem in der Hand liegt. Das ist von Vorteil, wenn Du – wie ich – einen großen Garten hast und oft stundenlanges Schneiden angesagt ist. Das hat mir schon so manche wunde Stelle erspart! Die Schere ist zudem sowohl für Rechts- wie auch Linkshänder geeignet. Höher liegende Äste erreichst du gut mit den praktischen Teleskop-Scheren.

  • Achte auf scharfe Klingen und desinfiziere die Schere vorsichtshalber zwischendurch, damit Du keine Krankheiten von einer Pflanze auf die nächste überträgst. Für alle Schnittmaßnahmen gilt, diese an bewölkten Tagen und nicht bei zu starkem Frost vorzunehmen. Die Temperatur sollte nie weniger als minus 5 Grad Celsius betragen! Die Zweige könnten sonst an ungewollter Stelle brechen und es könnten Wunden bei den Zweigen entstehen.

Sträucher richtig schneiden

Was den Schnitt von Sträuchern anbelangt, spaltet sich das Gärtnerlager. Manche plädieren für den Winterschnitt, andere wiederum für den Frühjahrs- und Sommerschnitt.

Für den Winterschnitt spricht, dass die Sträucher in einer Ruhephase sind und daher nicht „gestört“ werden. Außerdem siehst Du ohne Blätter den Wuchs besser. Auch wichtig: Du kannst Dir sicher sein, dass sich in den Sträuchern kein Vogelnest mit Jungen befindet! Beachte zudem die landestypischen Rechtsverhältnisse! Auch kannst Du gerade bei immergrünen Gehölzen den Schneedruck verhindern, indem Du Blattmasse verringerst. Frühlingsblühende Sträucher (Forsythie, Deutzie, Flieder, …) schneidest Du aber immer nach der Blüte, sommerblühende Sträucher (Rispenhortensie, Hibiskus, Sommerflieder, …) im zeitigen Frühjahr, das fördert die Bildung von Blütenknospen. (Achtung: Klassische Bauernhortensien bilden schon im Jahr davor ihre Blüten!) Mach aber bitte keinen „Helmschnitt“ (einfach rundum), sondern nimm einzelne Äste ganz an der Basis raus und verjünge so jedes Jahr Deine Sträucher. Der Sommerflieder hat bei mir inzwischen einen „Sonderstatus“. Jetzt im Herbst schneide ich zumindest alles Verblühte ab, damit er sich nicht selbst aussät, denn er kann leider manchmal schwer zu bändigen sein. Auch wenn er für Schmetterlinge unwiderstehlich ist, unterbinde diesen „invasiven Gesellen“. Der eigentliche Rückschnitt auf ca. 40 cm erfolgt dann erst im Frühjahr. Für Zwergsträucher wie Spieren, Fingerstrauch, aber auch Lavendel kannst Du im Frühjahr die Handheckenschere verwenden. Es gibt aber auch Sträucher, da solltest Du Deine Gartenschere lieber stecken lassen und sie einfach wachsen lassen (wenn Du genug Platz hast). Das sind vielfach „Wildsträucher“ wie Kornelkirsche und Felsenbirne, aber auch Magnolie und Zaubernuss.

Stauden und Gräser

…schneidest Du idealerweise erst im Frühjahr, denn sie dienen im Winter vielen Nützlingen als Nahrung und Überwinterungsquartier! Zudem zaubern sie im Frostkleid Struktur in Deinen Garten und sorgen für „Magic Moments“ in Deinem Winter Wonderland.. Eine Ausnahme im Staudenbeet habe ich heuer bei meiner Neupflanzung aus dem Vorjahr gemacht: Bei den jungen Echinacea habe ich ausnahmsweise alles Verblühte entfernt, damit die ganze Kraft in die Pflanze geht. Ich habe dieses Jahr bei meiner schon sehr in die Jahre gekommenen Pflanzung beim grünen Pavillon ganz ordentlich die Schere angesetzt – schaut momentan „wild“ aus, bin aber sicher, dass es hier nächstes Jahr umso schöner wieder blüht. Es gehörte dringend Licht und Luft rein!

Beerensträucher

Sofern Du Deine Beerensträucher nicht direkt bei der Ernte geschnitten hast (praktisch: tragende Äste mit reifen Früchten am Boden schneiden, so kannst du bequem im Sitzen ernten), solltest Du sie im Herbst schneiden. Alle Zweige, die in diesem Jahr gefruchtet haben, sollten bodentief abgeschnitten werden – dies gilt für Brombeeren, Johannisbeeren, Stachelbeeren und Sommerhimbeeren. Herbsthimbeeren schneidest Du erst im Spätwinter.

Nun wünsche ich Dir viel Spaß beim herbstlichen Gärtnern und gutes Gelingen!

Hab‘ eine „schnittige“ GARDEN(A)Zeit!

 

Herzliche Grüße

Patrizia – Die Herzensgärtnerin®

Patrizia Haslinger mit Herbskranz

Dieser Artikel wurde 2022 von Patrizia Haslinger - Die Herzensgärtnerin® verfasst.