Ein Baum mit einem Loch in der Rinde, das die faszinierenden Details und die natürliche Form des Baumes zeigt.

Lebensraum Baum und Unterwuchs

Je älter und knorriger ein freiwachsender Baum wird, umso mehr alte Astlöcher und Hohlräume bietet er für unsere Gartenvögel (Meise, Sperling, Star, Gartenrotschwanz) an. In Rinden- und Holzspalten fühlen sich Fledermäuse oder Siebenschläfer wohl. In schorfiger Rinde und morschen Ästen brüten und leben besonders gerne Käfer und zahlreiche weitere Insektenlarven. Diese bieten wiederum ein gefundenes Fressen für Gartenvögel, Fledermäuse und Co. Auch ein älterer Obstbaum, der nicht mehr den rechten Ertrag erbringt, sollte daher im Garten verbleiben. Da alte Bäume oft einen Hotspot der Artenvielfalt darstellen, werden sie auch 'Biotopbaum' oder ’Habitatbaum’ genannt. Einige dieser Bäume tragen eine Beschilderung und weisen so auf deren hohen ökologischen Wert hin.

Beispiele für heimische Gehölze: Weiden, Birken, Hainbuchen, Feldahorn, Eberesche, Speierling, Wildapfel, Pfaffenhütchen, Faulbaum, Vogelbeere, Weißdorn.

Insgesamt gilt: Laubbäume werden artenreicher besiedelt als Nadelbäume.

Achtung Bruchgefahr: Wenn Menschen sich durch abbrechende Äste oder umfallende Stämme verletzen könnten, muss mit Astschere und Säge eingegriffen werden!

Im Schatten freistehender Gehölze können nur Pflanzen überleben, die mit Trockenheit, Licht- und Nährstoffmangel zurechtkommen und dem großen Wurzeldruck der Bäume standhalten. Dies sind vor allem Waldstauden, die sich an die schwierigen Bedingungen angepasst haben. Dazu gehören Maiglöckchen, Farne, Bärlauch oder Waldmeister. Im Frühjahr nutzen z. B. Buschwindröschen oder Leberblümchen das Licht, welches durch die noch kahlen Laubbäume fällt. Diese Arten reagieren auch auf Trockenheit toleranter. Besonders schwierig ist die Lage auf der Nordseite des Baumes und direkt am Stamm, denn dort ist es besonders trocken und dunkel. Hierauf haben sich Storchschnabelarten, Elfenblume, Golderdbeere und Asternarten angepasst. Bekannt als Schattenpflanze ist auch der pflegeleichte Efeu.

 

Etwas feuchter wird es im äußeren Kreisbereich um den Stamm, wo sich beispielsweise Funkien, Bergenien, Nelkenwurze, Prachtspieren, Purpurglöckchen und Sterndolden wohlfühlen. Sogar kleinere Gehölze wie Mahonie und Buchsbaum oder einige Ziergräser arrangieren sich mit dem Wurzeldruck.

 

Wer Bäume im Garten pflanzen und unterpflanzen möchte, sollte sich unbedingt mit dem Wurzelsystem der Arten befassen. Bäume lassen sich in drei verschiedene Wurzeltypen einteilen:

  • Flachwurzelnde Bäume: bilden ein weites oberflächennahes Wurzelgeflecht. Lediglich einige Seitenwurzeln wachsen senkrecht in den Boden und dienen so zur besseren Verankerung. Da die Wurzeln meistens nicht das Grundwasser erreichen, sind sie stärker auf das Regenwasser angewiesen und entziehen es deshalb auch stärker dem Unterwuchs. Beispiele: Fächer-Ahorn, Fichte, Pappel und Weide.

  • Tiefwurzelnde Bäume (Pfahlwurzler): bilden tiefreichende Hauptwurzeln aus, die senkrecht in den Boden wachsen und sich überwiegend aus dem Grundwasser versorgen. Beispiele: Obstbäume wie Apfel, Kirsche, Pflaume, Eberesche, Kiefer, Tanne.

  • Herzwurzelnde Bäume: bilden senkrecht und horizontal wachsende Wurzeln aus. Es entsteht somit ein herzförmiges Wurzelgeflecht, welches ihre Versorgung und Verankerung sichert. Beispiele: Spitz-Ahorn, Birke, Linde, Erle, Buche.

Ein rotes Eichhörnchen sitzt auf einem Baumast und schaut neugierig in die Umgebung.

Bildquelle : ArWeltAtty / pixabay

Eine große grüne Farnpflanze wächst in der Nähe eines Baumes und verleiht der Umgebung einen natürlichen Charme.

Bildquelle : petrafaltermaier / pixabay

1/2