Insekten und Larven gehören zum Ökosystem Deines Gartens und sind häufig harmlos oder sogar nützlich. Gartenschädlinge sind sie nur, wenn sie beginnen, Deine Lieblingspflanzen zu schädigen. Aber selbst dann musst Du nicht gleich zu Pestiziden greifen. Hier sind einige Tipps, wie Du dieses Problem auf möglichst organische Weise unter Kontrolle bringen.
Schütz Dich mit Deinen natürlichen Verbündeten vor dem Schädlingsbefall im Garten
Die meisten Gartenschädlinge haben unzählige natürliche Feinde. Ameisen können bei Problemen mit Larven und Raupen nützlich sein, aber sie beschützen auch die Blattläuse vor deren natürlichen Feinden (weil Blattläuse die Ameisen mit Futter versorgen). Für Marienkäfer wiederum sind Blattläuse ein Leckerbissen – sie lieben sie so sehr, dass sie sich dafür sogar auf einen Kampf mit Ameisen einlassen! Florfliegen, Raupenfliegen und Schlupfwespen sind weitere nützliche Verbündete im Kampf gegen Blattläuse, Raupen und Larven.
Pestizide (selbst die natürlichen) können die Nützlinge töten oder abschrecken, die sonst die Gartenschädlinge unter Kontrolle halten würden. Schütze nützliche Spezies, indem Du Pestizide so sparsam wie möglich einsetzt. Du kannst die erwähnten Nützlinge auch anlocken, indem Du Petersilie, Dill und Angelika pflanzt.
Einfache erste Schritte
Die Bekämpfung der Gartenschädlinge muss nicht schwierig sein – auch einfache Lösungen können Wunder bewirken. Bei kleinen, weichen Insekten wie Blattläusen ist eine starke Dusche aus dem Gartenschlauch manchmal alles, was Deine Pflanzen brauchen.
Wenn das nicht funktioniert, versuch es mit einer leichten Seifenlösung:
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Mische 1 Teelöffel einer milden, umweltfreundlichen Seife oder eines Spülmittels mit 2 Litern Wasser.
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Teste eine kleine Menge über einen Zeitraum von 24 Stunden an einem Blatt, um sicherzugehen, dass die Pflanze nicht geschädigt wird.
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Wenn die Pflanze diese Lösung toleriert, sprühe deine Blätter mithilfe einer Sprühflasche ein.
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Vergesse nicht, auch milde hausgemachte Pestizide außerhalb der Reichweite von Kindern und Haustieren aufzubewahren.
Würze!
Du magst vielleicht Knoblauch und Chili, aber sie sind auch starke „Abschreckungswaffen“ gegen Gartenschädlinge. Für ein wirksames natürliches Pestizid:
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Mische die Zehen einiger Knoblauchknollen mit ein paar Chilis, zwei Tassen Wasser, einem Spritzer Pflanzenöl und einer größeren Menge umweltfreundlichen Spülmittels.
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Passiere das Gemisch und löse es dann nur die Flüssigkeit in 1 Liter Wasser auf.
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Teste eine kleine Menge über einen Zeitraum von 24 Stunden an einem Blatt, um sicherzugehen, dass die Pflanze nicht geschädigt wird.
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Bei Anzeichen von Schäden verdünne die Lösung weiter. Teste dann erneut.
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Füllen Du die Lösung ansonsten in eine Sprühflasche und sprühe die Pflanze einige Tage lang ein, bis der Schädling sich nicht mehr zeigt, und dann weitere 10 Tage, um die Eier zu vernichten.
Nicht vergessen: Auch natürliche Pestizide können nützliche und harmlose Spezies töten oder abschrecken, verwende Pestizide daher nur, wenn es wirklich unumgänglich ist.
Raupen und Schmetterlinge
Raupen können Gärtner vor ein Dilemma stellen. Einerseits haben sie einen sehr gesunden Appetit und fressen möglicherweise Deine Lieblingspflanzen auf. Andererseits verwandeln sie sich in wunderschöne Schmetterlinge und Motten, die unerlässliche Bestäuber und im Garten wunderschön anzusehen sind. Deshalb kannst Du sie einfach dort lassen, wo sie sind, wenn sie nicht etwas wirklich Wichtiges auffressen.
Wenn sie jedoch in Deinen Gemüsegarten umgezogen sind, dann hast Du zwei Möglichkeiten:
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Sammle sie von Hand ein und siedle sie von Deinem Gemüse um.
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Sprühe die Pflanzen leicht mit einer Lösung aus 1 Teelöffel Haushaltsessig auf 1 Liter Wasser ein. Die Lösung darf nicht stärker sein, da sonst die Pflanzen geschädigt werden können. Wenn Du die Raupen zuerst einsammelst, kannst Du im Anschluss daran mit der Lösung Deine Pflanzen vor künftigen Invasionen schützen.
Ein Tipp zur Sicherheit: Lasse beim Umgang mit Raupen Vorsicht walten, weil einige von ihnen mit giftigen Stacheln geschützt sind, die Hautreizungen (oder Schlimmeres) hervorrufen können. Schauen dir die Spezies erst an und trage stets Handschuhe. Wenn Du vermutest, dass es sich um Eichenprozessionsspinnerraupen handelt, musst Du sofort die zuständige Behörde informieren. Versuche nicht, sie selbst zu entfernen, weil sie ihre reizenden Haare zur Abwehr einsetzen können, was schwerwiegende Atemwegsprobleme verursachen kann.
Die meisten der kriechenden Krabbler in Deinem Garten sind überhaupt keine Schädlinge. Erfreue dich daran, etwas über die Rollen zu erfahren, die die einzelnen Spezies im Ökosystem Deines Gartens spielen kann, und versuche herauszufinden, wie Du Deine Pflanzen auf natürliche Weise schützen kannst, ohne das Gleichgewicht zu stören. Diese Lösungen sind preiswerter und sicherer, und dank der natürlichen Feinde hast Du weniger Arbeit!