Wer einen Garten plant, lässt sich bei der Auswahl der Pflanzen oft von der Form und Farbe der Blüten inspirieren. In den Sommermonaten, wenn die Hauptblütezeit vieler Pflanzensorten erreicht ist, zeigt sich dann der Erfolg dieser Planung, und Gartenliebhaber können sich an der farbenfrohen und mannigfaltigen Blütenpracht erfreuen und die Schönheit ihres Gartens in vollen Zügen genießen.
Einmal ausgepflanzt, vollbringen die Pflanzen diese großartige Leistung nahezu von selbst. In manchen Fällen ist es jedoch ratsam, unterstützend einzugreifen. Ein sogenannter Sommer- oder Pflegeschnitt hilft, die Blühdauer zu verlängern und die Pflanzengesundheit zu erhalten.
Pflanzen entwickeln ihre Blüten nicht alle gleichzeitig, sondern nach und nach im Laufe der Sommermonate. Durch einen gezielten Schnitt der verblühten Stängel wird die Pflanze zur Neubildung von Blütenstängeln angeregt. Dies ist besonders bei Stauden wie Rudbeckia, Helenium oder Heliopsis von Vorteil, da Du Dich auf diese Weise länger an ihrer beeindruckenden Farbpracht erfreuen kannst.
Bei einigen Rosensorten kann ein Rückschnitt des oberen Stängels direkt nach der ersten Hauptblüte eine zweite Blütenbildung fördern. Um eine lange und intensive Blühphase zu erreichen, ist es daher ratsam, sich bereits beim Kauf der Pflanzen über diese (remontierende) Eigenschaft zu informieren.
Andere Pflanzen vertragen nach der ersten Blüte sogar einen starken Rückschnitt bis auf eine Handbreit über dem Boden. Stauden wie Delphinium, Chrysanthemum, Nepeta und Salvia treiben dadurch bis zum Spätsommer erneut kräftig aus und erfreuen sowohl Mensch als auch Insekt mit ihrer weiteren Blütenfülle.
Tipp: Nach einem starken Rückschnitt ist es wichtig, den Pflanzen ausreichend Dünger und Wasser zu geben, um einen gesunden und kräftigen Neuaustrieb zu fördern. Pflanzen wie Astilben, Akelei, Polemonium oder Phlox, die sich durch Selbstaussaat im Garten schnell ausbreiten oder verwildern, lassen sich durch einen gezielten Sommerschnitt eindämmen. Wenn das Verblühte rechtzeitig entfernt wird, kann die Pflanze nicht in die Samenbildung übergehen.
Sonderfall Reinigungsschnitt
Sind die Sommermonate von wechselhaftem Wetter geprägt, birgt dies eine Gefahr für die Gesundheit der Pflanzen. Feucht-warme Witterungsbedingungen schaffen ideale Voraussetzungen für das Wachstum pilzlicher Krankheitserreger. Besonders Blüten, Früchte und Blätter sind bedroht, von Schimmelpilzen wie Botrytis befallen zu werden. Da diese Erreger eine Vielzahl von Pflanzenarten infizieren können, ist es entscheidend, ihre weitere Ausbreitung schnellstmöglich zu unterbinden.
Blüten, Früchte oder Pflanzentriebe, die einen grau-braunen Schimmelrasen aufweisen, sollten unbedingt abgeschnitten und entweder im Müll oder unter einem abgedeckten Kompost entsorgt werden, um eine Ausbreitung der Krankheit zu verhindern.